Bis in die 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts war in Europa beim Thema Vergärung der Weine noch alles „in Ordnung“, weil das herkömmliche Vorgehen das einzig machbare war. Die Weinmoste durften - wie es Generation um Generation seit Menschengedenken vorher auch machte - spontan vergären, das heißt, die natürlichen Hefen aus dem Weinberg, auf den Traubenbeerenhäuten und vor allem diejenigen, die sich in den Wein-Kellerräumen meist über Jahrzehnte gebildet hatten, starteten mehr oder weniger verlässlich den Gärungsprozess im Most auf ganz natürlichem, vergleichsweise langsamem Wege. Verschiedene vorhandene Hefegattungen und -stämme begannen in einem Milieu von niedrigem ph-Wert, hohem Zuckergehalt, Sauerstoff und relativ niedriger Außentemperatur mit ihrer Vermehrung und wandeln den Zucker in Alkohol und Kohlensäure um - die klassische alkoholische Gärung.
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