Die Seele des Weins offenbart sich beim fränkischenWeingut Leininger aus Eibelstadt schon auf dem ausgefallenen Etikett. Zunächst kristallisiert und dann durchs Mikroskop aufgenommen, ergeben sich kunstvolle Ansichten, die neugierig auf den Inhalt machen. Jeder Wein ist beim Weingut Leininger eine Geschichte der Herkunft. Über den Boden, auf dem die Rebe wurzelt, über jeden sonnigen oder verregneten Tag im vergangenen Jahr, über jeden einzelnen Handgriff, der ihr gewidmet wurde. Das Ziel ist es, all diese Elemente zu bewahren und so Jahr für Jahr und Flasche für Flasche ein eigenes kleines großes Kunstwerk zu erschaffen.
Eigentlich würde der Jungwinzer mittlerweile im Büro irgendeines Konzernes sitzen. Denn der Quereinsteiger aus Franken hatte im Grunde schon einen anderen Weg eingeschlagen, als den, den er heute beschreitet. Aufgewachsen auf dem elterlichen Weingut musste er schon von klein auf mit anpacken. Das man als Winzer und Selbstvermarkter allerhand zu tun hat, hatte ihn erst einmal abgeschreckt. Also fiel die Wahl nach der Schule erst einmal auf ein Betriebswirtschafts-Studium. Mitten im Herbst 2015 wendete sich jedoch das Blatt. Kurz nach Beginn der Weinlese fiel der Vater aufgrund eines Fersenbruchs aus. Irgendjemand musste die Ernte nach Hause bringen und den Wein vinifizieren. Somit fand sich Florian kurzerhand nicht im Hörsaal, sondern im Keller wieder. Damit begann die Leidenschaft für das Winzer-Handwerk und kurz darauf trat er ins Weingut mit ein. Den 2016er Jahrgang baute Florian dann schon komplett eigenständig aus. Seither ist viel geschehen.
Die Natur gibt den Rahmen für die Weine vor. Auf demWeingut Leininger heißt das nicht nur, im Weinberg zum richtigen Zeitpunkt das Richtige zu tun, sondern auch, dass in den steilen Lagen viel Handarbeit notwendig ist. Größtenteils werden die vollreifen Trauben per Hand gelesen, teilweise dabei selektiert und schonend verarbeitet. Lange Reifezeiten zeichnen die hochwertigen Tropfen aus. Der eine oder andere Rotwein wird auf dem Weingut Leininger im Holzfass ausgebaut.
Der Fokus liegt hier vor allem auf Silvaner, Riesling, Scheurebe und Burgundersorten. Diese wachsen zum größten Teil in den Steillagen der Eibelstadter Mönchsleite, in der aufgrund der bis zu 70-prozentigen Steigung vor allem Handarbeit gefragt ist. Elegant, eigenständig und herkunftsgeprägt. Das sind die Weine aus dem Weingut Leininger und von Florian Engelmann.
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