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Roter Veltliner (Seite:4)

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    Roter Veltliner (Seite:4)

    Die Geschichte des Roten Veltliners lässt sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Sprach man vor dem 19. Jahrhundert von „Veltliner“, war immer der Rote Veltliner gemeint. Dieser entstand wohl aus einer Mutation von Wildreben. Dass der Rote Veltliner im Laufe der Zeit immer mehr an Rebfläche verlor, hat verschiedene Gründe. Einer davon ist die Umstellung der Reberziehung im Weingarten. Dem Roten Veltliner fehlt es an Rankfähigkeit, so dass viele Winzer auf den Grünen Veltliner umstellten, für den die hochwertigen Standorte ebenfalls gut passten. Zudem ist Grüner Veltliner nicht so anfällig für Pilzkrankheiten. Im Jahr 2011 wurde der Rote Veltliner als besonders schützenswert in das Arche-Projekt „Slow Food Foundation for Biodiversity“ zur die Erhaltung der Vielfalt alter Pflanzensorten aufgenommen.

    Grüner Veltliner und Roter Veltliner sind nicht miteinander verwandt. Der Grüne Veltliner ist eine Kreuzung von Traminer mit der Sorte St. Georgen und gehört zu einer der wichtigsten autochthonen Rebsorten Österreichs. Auf etwa einem Drittel der gesamten Rebfläche in Österreich kultivieren Winzer diese Sorte. Und während der pflegeleichte und fruchtbare Grüne Veltliner Karriere machte, geriet der Rote Veltliner selbst in seiner Heimat Österreich in Vergessenheit.

    Doch während der Grüne Veltliner der Veltliner-Familie gar nicht angehört, ist der Rote Veltliner ihre Stammsorte. Das bedeutet, dass viele Rebsorten wie Neuburger, Silvaner oder Rotgipfler auf den Roten Veltliner zurückzuführen sind. 

    Roter Veltliner: Ein irreführender Name

    Obwohl rot im Namen steckt, ist Roter Veltliner in Wirklichkeit ein Weißwein. Die Schale der Trauben ist zwar rot, doch deren Farbpigmente sind zu leicht, um den Wein färben zu können. Zudem tragen sie nicht die typische dunkelblaue bis schwarze Farbe der Rotwein-Trauben. Stattdessen sind sie eher hellrot und mittelgroß bis groß, die Blätter sind relativ groß und weisen fünf Lappen auf. Die Trauben sind dichtbeerig und kegelförmig. Roter Veltliner Wein weist einen mittleren Alkoholgehalt von 11,5 bis 12,5 Prozent auf und wird trocken ausgebaut.

    Roter Veltliner bevorzugt Lössboden und warme Lagen mit südlicher Ausrichtung. Die Sorte überlebt lange Trockenperioden ohne Bewässerung und brennend heiße Sommer besser als andere Sorten. Dennoch ist Roter Veltliner sehr anspruchsvoll beim Anbau. Das ist auch ein Grund, warum die Sorte lange Zeit in Vergessenheit geriet. Die Blüte der spät ausreifenden Sorte reagiert besonders empfindlich auf Frost und die Trauben sind besonders anfällig für Pilze. Ihre Erträge sind relativ hoch, aber unkalkulierbar. Zudem verlangt Roter Veltliner eine umfangreiche Ertragsregulierung, da der Wein sonst dünn und ausdruckslos wird. Doch die Mühe lohnt sich, weshalb einige Winzer die alte Traube nun unter neuen Vorzeichen aufleben lassen. 

    Der Geschmack von Rotem Veltliner ist ungewöhnlich aromatisch und feinwürzig. Man findet zarte Anklänge von Mandarine, Orange, Banane und Biskuit, aber auch Honig, Dörrobst, Aniskuchen oder reife Ananas. Die ausgebauten Weine sind edel und bringen dezente Säure ins Spiel. Neben Noten von Steinobst kommen auch exotischere Aromen von Südfrüchten und animierende frische Kräuter durch.  

    Hochreife Rote Veltliner aus warmen oder sogar heißen Jahren haben sehr viel Lagerpotential und vertragen im Idealfall auch einige Jahre der Flaschenreife. Unabhängig vom Ausbau und Restzucker behalten diese Weine oft über 30 Jahre lang ihre Finesse und Frische. Ein gewaltiges Reife- und Alterungspotenzial!  

    Roter Veltliner passt durch seine Ausgewogenheit zu Pastagerichten, Risotto, Fleisch und Fischgerichten. Auch mit edlem Geflügel wie Martinsgans, Truthahn oder Ente harmoniert der Wein vorzüglich. So kann man er sowohl zur traditionellen österreichischen Küche servieren als auch zur Küche mit fernöstlichem Einschlag. 

    Roter Veltliner Wein wachst vor allem in Niederösterreich, wo ungefähr 200 Hektar Anbaufläche mit der Rebsorte bestockt sind. Man findet ihn besonders häufig am Wagram entlang der Donau, wo Löß- und Schotterboden vorherrschend sind. Hier kann es im Frühjahr und in den Sommermonaten ganz schön trocken und ziemlich heiß werden. Daneben befinden sich auch Anbaugebiete im Kamptal, im Kremstal und im Weinviertel. Außerhalb Österreichs gibt es noch gut 350 Hektar Rebfläche in der Slowakei sowie geringe Flächen in Ungarn und in Tschechien. 

    WirWinzer FAQ - die meistgestellten Roter Veltliner-Fragen:

    Ist Roter Veltliner ein Weißwein?

    Ja, Roter Veltliner ist ein Rebsorte, aus der Weißweine gekeltert werden. Der irreführende Name stammt daher, dass die Trauben des Roten Veltliners eine hellrote Farbe aufweisen, die jedoch nicht intensiv genug ist, um dem Wein eine rote Färbung zu verleihen. 

    Ist Roter Veltliner trocken?

    Roter Veltliner wird vorwiegend trocken ausgebaut, wobei es inzwischen vereinzelt Winzer gibt, die mit lieblichem und halbtrockenem Ausbau experimentieren.

    Woher kommt Roter Veltliner?

    Die Abstammung der Rebsorte ist ungeklärt. Bekannt ist, dass der Rote Veltliner zu der Veltliner-Gruppe gehört. Es wird davon ausgegangen, dass die Rebsorte erstmals in Österreich vorkam, wobei auch ein Ursprung in Italien denkbar wäre. Heute wird Roter Veltliner vorwiegend in der Slowakei und Österreich angebaut.

    Wie schmeckt Roter Veltliner?

    Der Geschmack von Rotem Veltliner ist ungewöhnlich aromatisch und feinwürzig. Man findet zarte Anklänge von Mandarine, Orange, Banane und Biskuit, aber auch Honig, Dörrobst, Aniskuchen oder reife Ananas. Die ausgebauten Weine sind edel und bringen dezente Säure ins Spiel. Neben Noten von Steinobst kommen auch exotischere Aromen von Südfrüchten und animierende frische Kräuter durch.  

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