Weine mit der höchsten Qualitätsstufe werden in Deutschland mit einem Prädikat versehen. In Deutschland gibt es insgesamt sechs verschiedene Prädikatsstufen des Süßweins. Laut Weinrecht wird zwischen Kabinett, Spätlese, Auslese, Beerenauslese, Trockenbeerenauslese und Eiswein unterschieden. Die Geschmacksart dieser Süßweine wird dann edelsüß genannt.
Edelsüsse Weine vs. fruchtsüsse Weine vs. Eisweine
Edelsüße Weine, wie Beerenauslese und Trockenbeerenauslese, entstehen aus Most aus faulen Trauben. Durch feuchtes Wetter werden die Trauben für den Süßwein bei der Reifung vom Schimmelpilz befallen und es entwickelt sich Edelfäule. Es entstehen winzige Poren in der Beerenhaut, wobei das Wasser ganz langsam verdunstet und der Zuckergehalt und die Extraktstoffe für den Süßwein stark konzentriert werden. Die Beeren werden dabei sorgfältig von den Winzern sortiert, um die gewissen Anforderungen der Qualitätsstufen der Süßweine zu erfüllen.
Im Gegensatz dazu werden bei Kabinettweinen und Spätlesen gesunde Trauben gelesen. Diese Weine werden auch fruchtsüße Weine genannt. Die Säurewerte dieser Süßweine liegen dabei im Normalbereich und die Werte der Restsüße liegen häufig zwischen 25 und 80 Gramm Restzucker.
Bei einer weiteren Art des Süßweins, dem Eiswein dürfen nur gesunde, gefrorene Trauben bei mindestens -7° Celsius gelesen werden. Die Trauben bleiben hierbei bis Januar, in manchen Fällen auch bis Februar am Rebstock. Durch Kälte und Frost kristallisiert das Wasser in den Beeren zu Eis und beim Pressen trennen sich in der Traube Wasser und Fruchtsäure Bestandteile. Dabei wir nur eine kleine Menge an hochkonzentrierten Saft für den Süßwein gewonnen. Generell gilt: Bei einem milden Winter, wird die Herstellung des Eisweines sehr unrealistisch und es droht der Totalverlust der Ernte. Deshalb werden Eisweine zu einer sehr gefragten, raren und hochwertigen Weinart.
Süsswein - Restzucker, Alkoholgehalt, Preis und Trinktemperatur
Die genannten Qualitätsstufen des Süßweins werden in erster Linie durch das Mostgewicht des Weines ermittelt. Edelsüße Weine enthalten zumeist 100 Gramm Restzucker. Da die Süßweine aber auch oft doppelt so viel Säure enthalten, wie Weine von normal gelesenen Trauben, kann man bei edelsüßen Weinen ausdrucks- und charakterstarke Weine erwarten. Das Zusammenspiel von Säure und Süße ist dabei das wichtigste Attribut.
Insgesamt weisen Süßweine einen eher niedrigen Alkoholgehalt auf, der oftmals um die 10% Vol. oder auch darunter liegt. Dies begünstigt eine höhere Restsüße noch weiter.
Aufgrund dem Arbeitsaufwand der Handlese und dem verbundenen Kostenaufwand zählen Süßweine nicht zu den billigsten Weinen. Im Allgemeinen wird die Qualität bei der Herstellung von Süßweinen sehr groß geschrieben.
Bei Süßweinen empfiehlt sich zudem eine Trinktemperatur zwischen 12 und 16° Celsius. Sollte der Süßwein unharmonisch wirken, kann ein kurzes Herunterkühlen die Süße mildern und ihm eine angenehmere Trinkbarkeit verleihen.
WirWinzer FAQ - die meistgestellten Süsswein Fragen
Was ist ein süsser Wein?
Allgemein ist Süßwein ein Sammelbegriff für alle Weine mit starker Süße. Gemäss EU-Verordnung gilt jedoch ein Wein dann als süss, wenn der Zuckergehalt 45g pro Liter übersteigt.
Wann ist ein Wein süss?
Gemäss EU-Verordnung dann, wenn der Zuckergehalt 45g pro Liter übersteigt.
Ist lieblich süss?
Lieblich und süss sind zwei verschiedene Geschmacksangaben. Während lieblich die nächste Stufe nach halbtrocken darstellt und für alle Weine mit Restzucker von 18 bis 45g gilt, spricht man bei Weinen mit Restzucker über 45g von süssen Weinen bzw. Dessertweinen.
Was passt zu Dessertwein?
Dessertweine oder eben auch Süssweine eignen sich hervorragend zur Kombination mit Desserts. Aber auch Blauschimmelkäse passt sehr gut. Ist der Wein bisschen weniger Süß, eignen sich im Besonderen auch asiatische Speisen.
Was trinkt man zum Dessert?
Süssweine eignen sich hervorragend zu Dessertspeisen. Als kleiner Zusatztipp wird auch oft davon gesprochen, dass sich bei säuerlichen Desserts tendenziell auch eher Dessertweine mit einer höheren Säure (Bsp. Riesling) eignen.
Welche Rebsorten werden typischerweise für Dessertweine verwendet?
Nicht alle Rebsorten eignen sich im gleichen Ausmass für die Produktion von Süßweinen. Zu den populärsten Sorten gehören Sorten wie Riesling, Chardonnay, Gewürztraminer, Scheurebe, Muskateller, Silvaner oder auch die Huxelrebe.
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