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Chianti (Seite:12)

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    Chianti (Seite:12)

    Doch Chianti ist nicht gleich Chianti. Die wohl wichtigste Unterscheidung ist die zwischen dem traditionellen Kerngebiet zwischen Florenz und Siena, das als Chianti Classico eine eigene DOCG besitzt, und dem deutlich größeren Chianti DOCG-Gebiet mit zahlreichen Unterzonen: Chianti Colli Aretini DOCG westlich von Arezzo, Chianti Colli Fiorentini DOCG in den Hügeln südlich von Florenz.

    Chianti Colli, Motespertoli und Rufina

    Chianti Colli Pisane DOCG bezeichnet die Hügel um Pisa und das südlichste Chianti-Gebiet um Siena, das sich auch mit den Anbaugebieten desBrunello und des Vino Nobile di Montepulcianoüberschneidet, heißt Chianti Colli Senesi DOCG.

    Weitere Gebiete sind Chianti Montalbano DOCG, nach dem der Berg Montalbano benannt ist, Chianti Montespertoli DOCG, das jüngste und kleinste Chianti-Gebiet und Chianti Rúfina DOCG, das ebenfalls ein sehr kleines Gebiet nordöstlich von Florenz mit nur ca. 600 ha umfasst.

    Die historische Entwicklung des Chianti

    Der Chianti hat eine der längsten und ruhmreichsten Traditionen in der Welt des Weins. Seine Geschichte lässt sich bis ins Jahr 1398 zurückverfolgen, als der Name “Chianti” zum ersten Mal in einem offiziellen Dokument im Zusammenhang mit Wein auftauchte.

    In dieser Zeit ruhte der langwierige Konflikt zwischen den Städten Florenz und Siena, viele Festungen wurden in Villen umgewandelt und es wurden Weinberge und Olivenhaine angelegt. Im Nachhinein betrachtet war dies eine wunderbare Idee, denn bereits 1427 ist belegt, dass der Wein aus dem Chianti für seine hohe Qualität bekannt war.

    Früh ein Lieblingswein

    Während des 16. Jahrhunderts war der Chianti ein Lieblingswein der Päpste und bereits im 17. Jahrhundert wurde der Wein der Region bis nach England exportiert. Im Jahr 1716 definierte Cosimo III. aus dem Hause Medici erstmals das Chianti-Gebiet, das heute in etwa dem Chianto Classico-Gebiet entspricht.

    Das legendäre Chianti-Rezept

    Noch heute ist Baron Bettino Ricasoli in Weinkreisen berühmt, da er 1872 das legendäre “Chianti-Rezept” veröffentlichte, in dem er empfahl, für den Chianti die Hauptrebsorte Sangiovese für den charakteristischen Geschmack zu verwenden, einen kleinen Anteil Canaiolo für die Weichheit hinzuzufügen und schließlich die weiße Rebsorte Malvasia für die Frische und Zugänglichkeit.

    1924 wurde das Konsortium Chianti gegründet, das erste seiner Art in ganz Italien. Als Symbol wurde der berühmte Gallo Nero, der schwarze Hahn, gewählt. 1932 wurde das Wort “Classico” hinzugefügt, um die Weine aus dem Ursprungsgebiet von denen aus den umliegenden Gebieten zu unterscheiden. 1967 erhielt der Chianti Classico den DOC-Status, der 1984 auf DOCG angehoben wurde.

    Lange Zeit wurde der Chianti Classico DOCG nach dem Vorbild der Ricasoli-Rezeptur verschnitten. Seit 1996 kann er auch reinsortig aus Sangiovese gekeltert werden, 2005 wurde die Verwendung weißer Rebsorten für den Chianti Classico ganz verboten.

    Klimatische Bedingungen  und Böden der Region

    Gerade in der berühmten hügeligentoskanischen Weinlandschaftzwischen Florenz und Siena variiert die Höhenlage der Weinberge sehr stark, von 250 bis fast 700 Meter über dem Meeresspiegel, und dementsprechend unterscheiden sich auch das Mikroklima und die Böden.

    Grundsätzlich unterscheidet man im Chianti zwei dominierende Bodentypen: Galestro, ein Kalkmergel mit hohem Schieferanteil, der viele der besten Lagen im nördlichen Chianti Classico prägt, und Albarese, ein verwitterter Kalkstein, der vor allem im mittleren und südlichen Teil des Chianti vorkommt.

    Das Klima im Chianti ist überwiegend kontinental, mit heißen und sonnigen Tagen im Sommer. In den Nächten kühlt es jedoch oft stark ab, was zur Entwicklung der vielfältigen Aromen der Chianti-Weine beiträgt. Vor allem auf den Hügeln weht ein relativ starker Wind vom Tyrrhenischen Meer her.

    Aromatische Vielfalt geprägt durch Sangiovese - Geschmack des Chianti

    Das Chianti ist ein großes Gebiet mit einer großen Vielfalt an Terroirs. Dementsprechend vielfältig ist auch der Geschmack der Weine. Im Allgemeinen sind die Chianti immer trocken und vom Charakter der Rebsorte Sangiovese geprägt, die eine harmonische Einheit von Fruchtaromen, Tanninen und Säure mit sich bringt.

    Die Aromen des Chianti reichen von Himbeeren, Kirschen, Johannisbeeren, Pflaumen und Brombeeren bis hin zu Kräutern, Leder, Teer und Vanille.

    Reife, Ausbau Terroir

    Im Gegensatz zu anderen berühmten toskanischenRotweinenwie dem Brunello di Montalcino ist die Art des Ausbaus beim Chianti und Chianti Classico nicht vom Konsortium vorgeschrieben. Ein Chianti kann sowohl im Stahltank ausgebaut werden, was ihn schnell zugänglich und fruchtbetont macht, als auch in großen Holzfässern, was einen traditionellen und eleganten Stil unterstreicht, oder im Barrique, was ihm eine ausgeprägte Würze und oft viel Kraft und Intensität verleiht.

    Der letztgenannte Stil geht oft mit der Zugabe internationaler Rebsorten wieCabernet Sauvignon und Merloteinher. Im Chianti Classico unterscheidet man seit einigen Jahren zwischen dem Chianti Classico Annata mit einer Mindestreifezeit von 12 Monaten, dem Chianti Classico Riserva, der 24 Monate reifen muss, und dem Chianti Classico Gran Selezione mit einer Mindestreifezeit von 30 Monaten.

    WirWinzer FAQ - die häufigsten Chianti-Fragen

    Ist Chianti trocken oder lieblich?

    Chianti DOCG und Chianti Classico DOCG sind immer trockene Weine. Süße Weine werden im Chianti-Gebiet als Vin Santo vermarktet und besitzen als Vin Santo del Chianti Classico oder Vin Santo del Chianti DOC Status.

    Ist Chianti ein guter Wein?

    Durch die Vorgaben des Konsortiums darf Chianti nur in einer bestimmten Region und nach festgelegten Kriterien hergestellt werden. Diese Kriterien und eine interne Verkostung in den jeweiligen Konsortien garantieren ein Mindestmaß an Qualität. Wie bei jedem Wein gibt es natürlich auch beim Chianti bessere und weniger gute Weine.

    Was ist das Besondere an Chianti Wein?

    Der Chianti ist ein traditionsreicher Wein mit Weltruf. Dabei ist er geschmacklich sehr vielfältig. Berühmte Namen wie Frescobaldi oder Antinori sind untrennbar mit der Region verbunden und prägen noch heute den hervorragenden Ruf der Weine.

    Welches Essen passt zu Chianti?

    Traditionell passt der Chianti am besten zur italienischen Küche und mit seinen verschiedenen Stilen auch zu den unterschiedlichsten Gerichten. Ein fruchtiger Chianti DOCG harmoniert hervorragend mit Spaghetti Bolognese, ein länger gereifter Chianti Classico DOCG mit Bistecca Fiorentina oder herzhaften Käsesorten wie Pecorino, Parmiggiano Reggiano oder Grana Padano.

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    Zu den besten Chiantis, die Sie bei WirWInzer direkt ab Hof bestellen können, gehören sicherlich der mit 2 Gambero-Rosso-Gläsern ausgezeichneteLe Bolle Chianti Classico Gran Selezione DOCG vom Castello Vicchimaggio oder der mit 94 Falstaff-Punkten ausgezeichnete Brancaia Chianti Classico Riserca. Zu den berühmtesten Namen der Weinwelt, die auch das Chianti entscheidend geprägt haben, gehört Frescobaldi.

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