veganer wein

Inhaltsverzeichnis

  1. Veganer Wein - was ist anders?
  2. Bearbeitung von veganem Wein
  3. Geschmack/Erkennungsmerkmal von veganen Weinen
  4. Voraussetzungen für die Vegan-Zertifizierung
  5. Fazit

Veganer Wein - was ist anders?

Wein an sich ist immer ein rein pflanzliches Produkt, das bei der Vergärung von Traubenmost bzw. -maische entsteht. Durch Hefe wird der in der Frucht enthaltene Zucker zu Alkohol vergoren.

Die erste Klärung (Vorklärung) dient zur Entfernung grober Bestandteile aus dem Most direkt nach dem Pressen der Beeren. Hierbei ist kein Eingriff notwendig, da sich die Partikel, wie Schalenrückstände, Fruchtfleisch etc. von selbst absetzen und anschließend der klare Most von oben abgezogen werden kann. Dieser natürliche Vorgang zieht die unschöne Ablagerung von Trübstoffen im Wein mit sich. Um letztendlich einen strahlend klaren Wein in der Flasche verkaufen zu können, wird dieser mit Hilfe verschiedener Verfahren “geschönt”.

Auch der fertig vergorene Jungwein muss geklärt werden. Hier sind es die Hefezellen, die nach Beendigung ihrer Arbeit - den Most in Wein zu vergären - den Wein trüben.

Das Klärungsverfahren in der Weinherstellung kann konventionell (meist wird hierzu Speisegelatine oder Hühnereiweiß eingesetzt) oder vegan (zumeist mit Hilfe von mechanischen Filtern) durchgeführt werden. Die Verwendung dieser Hilfsmittel wird genutzt, um Weine von besagten Trübstoffen zu befreien. Bei der Bearbeitung von veganem Wein entsteht in diesem Arbeitsschritt jedoch der Unterschied: Anstelle der Klärschönung werden Filterhilfsmittel wie Bentonit eingesetzt, ein gemahlenes Gestein aus verschiedenen Tonmineralien.

Als veganer Wein wird somit jener bezeichnet, für den auf Hilfsmittel tierischen Ursprungs verzichtet wird.

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Bearbeitung von veganem Wein

Schönungsmittel können auch den Geschmack von Wein korrigieren. Zu starke mechanische Belastung des Traubengutes kann dazu führen, dass Gerbstoffe entstehen, die Wein bitter schmecken lassen. Bei der Mostschönung können mit Hilfe von positiv geladenen Schönungsmitteln etwaige negativ geladene Bitterstoffe gebunden und herausgezogen werden, darauf wird bei der Herstellung von veganem Wein verzichtet.

Weißwein

Zum Schluss wird der Wein dann noch filtriert, wofür als Filterhilfsmittel oft Kieselgur, ein feines Mehl aus Kieselalgen, eingesetzt wird. Auch dieser Vorgang ist bei der konventionellen, wie auch der veganen Weinherstellung identisch. Außerdem muss der Wein vor der Abfüllung stabilisiert werden. Eiweiß ist ein natürlicher Bestandteil im Wein, der allerdings die unschöne Eigenschaft mit sich bringt, manchmal in der Flasche ungewollte Trübungen entstehen zu lassen. Deshalb wird der Wein vor der Füllung mit Bentonit eiweiß-stabil gemacht, um dies zu verhindern. Auch veganer Wein wird auf diese Weise behandelt.

Als Alternative ist es ebenfalls möglich, den Wein so lange auf der Hefe liegen zu lassen, bis sich Trüb- und Hefeteilchen ganz von alleine auf dem Tank- oder Fassboden absetzen (Sedimentation). Somit ist weiteres Eingreifen nicht notwendig. Diese Methode zur Herstellung von veganem Wein nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch. Abhängig vom Qualitätsanspruch des Weinguts kann dieser Prozess so lange dauern, bis das gewünschte Ergebnis beim veganen Wein erzielt wird, in der Regel zwischen drei und sechs Monaten.

Im letzten Schritt wird der Wein dann frei von Hefeteilchen, Trübstoffen oder Eiweiß in Flaschen abgefüllt.

 

Geschmack/Erkennungsmerkmal von veganen Weinen

Grundsätzlich kann kein geschmacklicher Unterschied zwischen herkömmlich produziertem und veganem Wein erkannt werden.

Veganer Wein wird oftmals mit Bio-Wein assoziiert, jedoch stimmt dies nicht zwangsläufig, denn dieser wird bereits von der Bearbeitung des Rebstockes bis hin zur Verarbeitung der Traube beeinflusst.

Vegane Weine müssen nicht nach ökologischen Richtlinien erzeugt werden und haben im Vergleich bisher noch kein europäisches Siegel, welches diesen kennzeichnet. Darum verwenden Winzer beispielsweise das Siegel der Vegan Society of England sowie der Europäischen Veganen Union oder des Vegetarierbunds Deutschland. Die Einhaltung der Richtlinien zu den Inhaltsstoffen von veganem Wein wird stichprobenartig vom Verbund durchgeführt.

Oftmals versteckt sich hinter einer vermeintlich “normalen” Weinflasche ein veganer Wein, denn zahlreiche Winzer verzichten bereits auf tierische Klärungsmittel, ohne dies auf dem Etikett zu deklarieren. Bisher besteht noch keine Pflicht zur Kennzeichnung tierischer Inhaltsstoffe für Wein.

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Voraussetzungen für die Vegan-Zertifizierung

Um Wein als vegan verkaufen zu dürfen, gibt es zwar bestimmte Rahmenbedingungen, jedoch keine speziellen Kontrollen. Dagegen muss ein Bio-Wein diverse Abläufe und Kontrollen durchlaufen, um als solcher zertifiziert zu werden.

Vegan stellt somit ein Greenlabel dar, hinter dem weniger Aufwand in der Herstellung steckt als bei bio-zertifiziertem Wein.

 

Voraussetzung für die Bio-Zertifizierung

Im Vergleich zum veganen Wein gelten für Biowein strengere Richtlinien. Insbesondere in der Bearbeitung der Weinberge liegt hier der Unterschied, denn chemisch-synthetische Substanzen sind nicht erlaubt. Weiters werden anders als beim konventionellen Weinbau nur Humus, Kompost oder andere organische Nährstofflieferanten zur Düngung eingesetzt. Ziel des ökologischen Weinbaus ist es, die Belastung der Umwelt so gering wie möglich zu halten. In Deutschland gibt es dafür folgende Verbände, die unterschiedlich strenge Auflagen haben: Bioland, Demeter, Ecovin und Naturland.

 

Fazit

Das Endprodukt veganer Wein ist prinzipiell nicht anders als konventioneller Wein. Normalerweise werden tierische Bestandteile als Hilfsmittel zur Klärung angewandt und  während des Herstellungsprozesses auch wieder entfernt. Beim Klären von veganem Wein wird hingegen auf Tonmineralien oder Gesteinsmischungen zurückgegriffen.

Auch, wenn bei der konventionellen Methode keine tierischen Rückstände im Wein zurückbleiben, heißt das für Veganer jedoch, dass der Wein mit tierischen Stoffen in Berührung gekommen ist und somit nicht vegan ist. Zur Produktion von veganem Wein werden keine Nebenprodukte der Intensiv-Tierhaltung eingesetzt.

 

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