Franz Jäckel Steillagen Riesling-Paket - Weingut Franz Jäckel

Unser "Wüsten-Riesling" wächst auf rotem Sandstein, der vor über 250 Millionen Jahren zu hohen Sanddünen aufgetürmt wurde. Diese wurden immer wieder überflutet und eingebettet, nur um sich wieder und wieder zu verfestigen und letztendlich als Felsgestein zu überdauern. Sandstein ist kalkhaltig und gut erwärmbar. Er bietet eine gute Nährstoffversorgung für unsere Rieslingreben und deren Trauben. Die Weine des Roxheimer Bergs gelten als Spätzünder, die Ihr volles Aromenspektrum erst Monate nach der Gärung offenbaren. Dieses zeigt sich dann in reifen Früchten wie Birne und gelbem Apfel, gepaart mit fruchtigen Zitrusfrüchte. Sie bieten ein gutes Reifepotential und eine tolle Haltbarkeit.

Nachdem vor fast 300 Millionen Jahren die Vulkane in der Naheregion erloschen sind entwickelte sich ein sehr trockenes, heißes Klima. In dieser Zeit ist der Ursprung des Johannisbergs zu finden. Er ist geprägt vom oberen Rotliegenden. Aus einer Felsenwüste wurden durch seltene aber heftige, sintflutartige Regengüsse mit Sturzfluten kalkhaltiger Gesteinsschutt angeschwemmt und später zu imposanten, grauvioletten bis rotbraunen Felsformationen, den Waderner Schichten, verfestigt. Da der Johannisberg direkt an schieferhaltige Wallhäuser Lagen angrenzt mischte sich im Laufe der Zeit ein hoher Anteil Schiefer in das Gestein. Daher spricht man ortsläufig vom "roten Schiefer". Der Johannisberg gilt als sehr warm mit knappem Wasserspeicher und eingeschränktem Wurzelraum. Unsere Rieslingreben müssen hier richtig kämpfen! Sie tun dies aber schon sehr erfolgreich seit über 65 Jahren, denn so alt sind die Reben dieses über 60% steilen Weinbergs. Hier liegt auch das Geheimnis der tollen Weine. Denn bei solch schwierigen Bedingungen spielen die alten Reben ihre großen Vorteile voll aus. Das tiefreichende und massive Wurzelgeflechte versorgt die Reben zuverlässig auch im heißesten Sommer. Die typischen Fruchtaromen dieser Rieslinge kommen sehr reif daher. Sie erinnern deutlich an gelbes Steinobst, Pfirsich und Aprikose. In der Reife zeigen sich dann mehr kräutrige Aromen. Die Mineralität geht fast in salzige Noten über. Das alles ergibt ein vielschichtiges Spannungsfeld, welches Länge und Herausforderung garantiert.

Das Felseneck wird geprägt durch eine äußerst seltene Schiefer-Variante, den grünen Schiefer. Dieser entstand vor über 400 Millionen Jahren und ist vulkanischen Ursprungs. Er entsteht aber nur unter außergewöhnlich hohem Druck und ist deutschlandweit nur um Wallhausen zu finden. Die Felseneck Rieslinge sind geprägt von mineralischen Komponenten mit Fruchtnoten von Grapefruit, Zitrus und Stachelbeere. Je nach Reife entwickeln sie fein kräutrige Noten. Sie wirken feingliedrig mit viel Nachhall, Gripp, Eleganz und Frische. Die Säurestruktur verspricht ein gutes Reifepotential und Langlebigkeit. Die Einzigartigkeit dieser Lage schlägt sich auch darin nieder, dass hier nachweislich seit 1219 ununterbrochen Weinbau betrieben wird.