In London werden die Rufe nach einer Preisbindung für Weine, Bier und andere Spirituosen von Tag zu Tag lauter. Danach sollen alkoholische Getränke nicht mehr unter dem Einstandspreis und der zuzüglichen Mehrwertsteuer angeboten werden dürfen.
Die Meinungen über Richtigkeit und Sinnhaftigkeit einer Preisbindung für Alkoholika könnten weiter nicht auseinander gehen. Die Wine and Spirit Trade Association (WSTA) begrüßt die Vorschläge.
Der Chef derWSTA, Jeremy Beadles verbindet mit dem Gesetz eine Minimum-Preispolitik. Kritiker fordern eine Reduzierung des Alkoholkonsums in Großbritannien. Diese sei laut WSTA aber nicht durch Preisbindungen zu erreichen, sondern durch Aufklärung.
Alkoholmissbrauch scheint ein großes Thema zu sein. Die Schuld sucht die WSTA bei Discountern. Sie würden die Lieferanten zu billigeren Einkaufspreisen zwingen, um den Alkohol selbst billiger verkaufen zu können. Allerdings würde die Mindestpreis-Regelung die meisten Supermärkte nicht treffen, da deren Weine ohnehin schon über dem veranschlagten Mindestpreis liegen. Daher trage die Preisbindung auch nicht zur Reduzierung des Alkoholmissbrauchsbei.
Ärzte und Mediziner sind der Meinung, dass dieses Gesetz lediglich einSchritt in die richtige Richtungsei, mehr aber auch nicht. Zu wenige Getränke seien von der Änderung betroffen und die Steuer in Großbritannien ist so niedrig, dass auch mit einem solchen Gesetz billiger Alkohol über die Ladentheke geht.