Lagerung von Wein

Inhaltverzeichnis

  1. Warum wird Wein gelagert?
  2. Wie sollte Wein gelagert werden?
  3. Wie wird welcher Wein gelagert?
  4. Voraussetzungen für das optimale Weinlager
  5. Welche Möglichkeiten für die Lagerung von Wein gibt es?

Warum wird Wein gelagert?

Wein wird meistens gelagert, um seine Qualität und seinen Geschmack zu verbessern. Durch das Altern im Keller reift der Wein und entwickelt komplexere Aromen und Geschmacksnuancen. Durch den natürlichen Alterungsprozess, der durch Lagerung begünstigt wird, reduzieren sich auch unerwünschte Aromen, die bei frischen Weinen vorhanden sein können. Ein weiterer Grund für die Lagerung von Wein ist die Steigerung des Preises. Einige Weine erzielen nach längerer Lagerzeit einen höheren Preis aufgrund ihrer Seltenheit und besseren Qualität.

Optimale Trinkreife

Ein weiteres wichtiges Kriterium beim Lagern von Wein ist der richtige Zeitpunkt des Verzehrs. Einige Weine erreichen erst nach einigen Jahren ihre optimale Trinkreife und entfalten erst dann ihr volles Aroma und Geschmackspotential. Es lohnt sich also, einige Flaschen für eine Weile zur Seite zu legen, um später in den vollen Genuss des Weins zu kommen. 

Wie sollte Wein gelagert werden?

Wein lagern

Doch wo und wie sollten Weine am besten gelagert werden? Bei der richtigen Lagerung gibt es eine Menge zu beachten.

Temperatur

Die Temperatur steuert die Reife, das heißt Temperaturschwankungen sind das absolute Gift für edle Weine. Je höher die Temperatur, desto schneller reift der Wein. Das ist der Grund, warum Wein im kühlen Keller langsamer reift. Neben der klassischen Lagerung von Wein im Keller, können die optimale Lagerbedingungen auch im Kühlschrank erreicht werden. Idealerweise sollte die Lagertemperatur von Wein bei konstanten 12-15 Grad Celsius liegen.

Luftfeuchtigkeit

Eine konstant niedrige Temperatur sowie hohe Luftfeuchtigkeit sind bei der Lagerung von Wein in gleichem Maße wichtig. Soll das Weinetikett erhalten werden, sollte Wein bei einer Luftfeuchtigkeit von 60-80% gelagert werden, oder mit einer Frischhaltefolie vor der Luftfeuchtigkeit geschützt werden.  

Lichteinfall

Wein sollte an dem kühlsten und dunkelsten verfügbaren Ort gelagert werden. Das kann eine dunkle Speisekammer sein, solange dort alle Lebensmittel gut verschlossen sind. Aber auch ein kühles Schlafzimmer eignet sich gut zur Lagerung von Wein. Wichtig ist nur, dass das Weinlager keinen Temperaturschwankungen, keiner UV-Strahlung durch Sonnenlicht oder künstlichem Licht sowie keinen Erschütterungen ausgesetzt ist. 

Geruch

Des Weiteren ist es bei der Lagerung von Wein äußerst wichtig, dass sie Schutz vor Licht und Gerüchen haben. Der Geschmack von Wein kann sich nämlich durch den Einfluss von Gerüchen wie Öl, Farben oder Zwiebeln negativ verändern. Zudem sollten Pappkartonagen, in denen Wein meist geliefert wird, nicht zur Lagerung verwendet werden, denn die abgegebenen Gerüche haben vor allem auf den Geschmack und die Qualität von Weißwein einen negativen Einfluss. 

Stehend oder liegend?

Sollte man seinen Wein besser stehend oder liegend lagern? Das kommt auf den Korken und die Lagerdauer an. Weine mit Naturkorken sind besonders sensibel, haben aber den Pluspunkt, dass sie dem Wein durch die ideale Lagerung etwas Individuelles und sehr viel Charakter verleihen. Weinflaschen, die erst nach einer gewissen Reife genossen werden sollen, lagert man am besten liegend, damit der Korken feucht gehalten wird und nicht austrocknet. Soll der Wein innerhalb der nächsten zwei Jahre konsumiert werden, reicht es vollkommen aus, ihn stehend zu lagern. 

Wie wird welcher Wein gelagert?

Es gibt unterschiedliche Arten von Weinen, die unterschiedlich gelagert werden sollten, um ihre optimale Qualität und Trinkreife zu erreichen.

Prinzipiell gilt: Es gibt jenen Wein, der für die Lagerung gemacht ist und eine gewisse Zeit gelagert werden sollte. So kann etwa ein hochwertiger Spätburgunder seine Aromen erst bei guter Lagerung vollkommen entfalten. Demgegenüber stehen die Weine, die direkt und ohne Lagerung genossen werden sollten, da die Gefahr eines Qualitätsverlusts bei zu langer Lagerung besteht. Bei Letzteren geht es darum, die Qualität des Weins bei der Lagerung zu erhalten. Fast alle, heute im Handel befindlichen Weine, sind für den sofortigen Konsum gemacht und werden mit Lagerung nicht besser.

Spätburgunder Button

Rotwein

Rotwein sollte bei etwas höheren Temperaturen von 12-15 Grad Celsius gelagert werden, um seine Aromen und Tannine voll zur Entfaltung zu bringen. Sie können in einem Keller oder Weinkeller gelagert werden. Je nach Sorte, kann ein Rotwein nach einigen Jahren oder sogar Jahrzehnten noch sehr gut sein.

Weißwein

Weißwein lagern sollte man am besten bei niedrigen Temperaturen von etwa 7-10 Grad Celsius, um seine Frische und fruchtigen Aromen zu erhalten. Er wird am besten im Kühlschrank oder in einem kühlen Keller gelagert.

Rosé

Rosé sollte ebenfalls bei niedrigen Temperaturen von etwa 7-10 Grad Celsius gelagert werden. Roséweine haben eine geringere Haltbarkeit als Weißweine und sollten innerhalb von ein bis zwei Jahren getrunken werden.

Schaumwein

Schaumweine wie Prosecco oder Sekt sollten bei niedrigen Temperaturen von etwa 7-10 Grad Celsius gelagert werden. Sie sollten aufrecht gelagert werden, um den Kontakt zwischen Schaum und Kork zu vermeiden, der zur Alterung des Weins führen kann.

Voraussetzungen für das optimale Weinlager

Die optimale Lösung zur Lagerung von WeinWeinlagerung stellt ein Gewölbekeller dar. Dieser unterstützt die Luftzirkulation sowie ein weitgehend konstantes Klima, das die ganzjährige Lagerung von Wein möglich macht. Gewölbekeller aus Ziegel sind besonders gut, da diese Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben. Solche Gewölbekeller sind meist Teil älterer Gebäude, da früher der Keller die einzige Möglichkeit war, zu kühlen. Heute sind es oft gehobene Restaurants, größere Hotels oder aber das eine oder andere Weingut, die über solche Weinkeller verfügen. Diese Art der Lagerung von Wein ist außerdem von Stromausfällen oder Temperaturschwankungen unabhängig – dem Wein kann somit kein Schaden zugefügt werden.

Welche Möglichkeiten für die Lagerung von Wein gibt es?

Blog Wein lagern

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Weinflaschen zu lagern, um die Qualität und den Geschmack des edlen Tropfens bestmöglich zu erhalten.

Der klassische Weg, Wein zu lagern, ist in einem Keller oder Weinkeller. Diese Räume sind in der Regel kühl, dunkel und feucht und geruchsneutral, was die ideale Umgebung für das Lagern von Wein darstellt. Eine weitere Möglichkeit, Wein zu lagern, ist in einem Weinkühlschrank, der sich im Gegensatz zum Weinkeller ganz einfach per Regler einstellen lässt. Die sogenannten Mehrzonenklimaschränke eignen sich bestens zur Lagerung von Wein, denn diese sind mit einer Kühl- und Heizfunktion ausgestattet. Im Falle, dass die Umgebungstemperatur unter der gewünschten liegt, kann die Lagertemperatur mithilfe dieser Funktion angepasst werden und den Weintemperieren.

Lagerung im Kühlschrank

Man kann Wein sogar im Kühlschrank lagern – allerdings eignet sich diese Methode nicht für die langfristige Lagerung. Ein Kühlschrank ist nicht speziell für das Lagern von Wein konzipiert und hat in der Regel nicht die ideale Luftfeuchtigkeit und Temperatur. Der Kühlschrank ist auch nicht abgedunkelt oder erschütterungsfrei und dadurch kann die Qualität des Weins beeinträchtigt werden. Weißweine und Roséweine, die aufgrund ihrer geringeren Haltbarkeit und frischen Aromen schneller getrunken werden sollten, können aber im Kühlschrank gelagert werden, um ihre Frische zu erhalten.