Turbulent geht es auf dem Württemberger Weingut Bihlmayer aus Löwenstein zu. Bernd und Tochter Cathrin führen den Betrieb mit Leidenschaft und Freude und werden dabei von etlichen Familienmitgliedern unterstützt. Die Winzerfamilie versteht es, das Potenzial der Parzellen optimal zu nutzen und in den Weinen herauszuarbeiten.
Weinbau betrieb die Familie bereits, später wuchs der Wunsch, auch den Ausbau zu übernehmen. Also verließen Herbert und Doris 1969 die Genossenschaft und begannen mit der Selbstvermarktung auf dem Weingut Bihlmayer. Jetzt noch helfen sie, wo Not am Mann ist, obwohl Sohn Bernd 1982 die Leitung übernommen hat. Seit 2010 teilt er sich diese mit Cathrin, der ältesten der 4 Töchter. Zusammen mit deren Mann Alexander Kästel kümmert sich der Vater um die Weinberge, während die Diplomingenieurin für Weinbau und Önologie den Weinausbau verantwortet. Das eingespielte Team vom Weingut Bihlmayer hat die Kritiker auf sich aufmerksam gemacht. Davon zeugen 1 Gault-Millau-Traube und 1,5 Eichelmann-Sterne.
Alles, was im Weinberg mit dem Traktor zu tun ist, fällt in Alexanders Aufgabenbereich. Er kennt den Außenbetrieb vom Weingut Bihlmayer wie seine Westentasche. Dank der begrünten Rebzeilen siedeln sich vermehrt Nützlinge an, so dass Pflanzenschutzmittel auf ein Minimum zurückgefahren werden können. Auch die Mühen, die Rebsorten exakt auf die Parzellen abzustimmen, haben sich gelohnt. Im Keller ist es an Cathrin, die reifen Aromen zu veredeln. Durch schonende Vinifizierung gelingt ihr dies auf dem Weingut Bihlmayer prächtig. Die Lagenweine baut sie überwiegend im Barrique oder Tonneau aus, Ortsweine reifen teils im großen Holzfass.
Ganz schön steil sind die Lagen im “Löwensteiner Wohlfahrtsberg“. Die Reben vom Weingut Bihlmayer wachsen hier in verschiedenen Höhen auf Mergel und Gipskeuper sowie teilweise Stubensandstein. Nach Birnen und Äpfeln duftet der Weißburgunder-Gutswein, die Cuvée “dunkelROTH“ zeigt Brombeer-Kräuter-Noten. Als “Botschafter unserer besten Böden“ preist die Winzerfamilie ihre Ortsweine an. Der Spätburgunder vom Gipskeuper duftet nach Kirschen und Thymian. Aus den höchsten Rebflächen kommt der mineralisch-feinfruchtige Riesling vom bunten Mergel. Pfefferwürzig mit Kakao-Mokka-Noten präsentiert sich der Lemberger-Lagenwein vom Weingut Bihlmayer. Der Chardonnay an der Qualitätsspitze überrascht mit Vanille-Röstaromen.
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