Malvasia ist eine sehr vielseitige Traube und kann in vielen verschiedenen Stilen hergestellt werden. Die besseren Weißweine zeichnen sich durch ein Bouquet aus Geißblatt, Jasmin und tropischen Früchten mit Aromen von reifer Birne, Zitrusfrüchten, Pfirsich, Honig, Sternanis und asiatischen Gewürzen aus. Diese Stile sind typischerweise leicht und knackig mit milden Tanninen und niedriger Säure. Sie werden regelmäßig mit anderen Weinen gemischt, um Aromatik und Frische hinzuzufügen. Es gibt auch süße Stile wie Vin Santo oder Malmsey Madeira.
Im Glas kann Malvasia-Wein je nach Stil unterschiedlich aussehen. Die meisten Weißweine sind hellgelb bis goldgelb, während die süßen Stile oft dunkler und bernsteinfarben sind. Rotweine aus Malvasia Nera können von hellrot bis dunkelrot reichen. Der Geschmack von Malvasia-Wein hängt auch vom Stil ab. Die meisten Weißweine sind leicht und fruchtig mit Aromen von Zitrusfrüchten, Pfirsich und Birne. Sie haben in der Regel milde Tannine und niedrige Säure. Süße Stile können reichhaltiger sein mit Aromen von Honig, getrockneten Früchten und Nüssen. Rotweine aus Malvasia Nera können fruchtig sein mit Aromen von roten Beeren und Kirschen.
Wegen ihrer langen Anbautradition gehören diese Weine zu den Top 20 der auf der Welt kultivierten Weißweinrebsorten. Besonders häufig werden sie im Mittelmeerraum angebaut. In Spanien, insbesondere auf Lanzarote prägen diese Reben wie keine andere den Weinanbau. Dort wachsen vorrangig drei Sorten, die vor allem zu feinen Rosés, fruchtigen Weißweinen und manchmal sogar als Cuvée-Partner zu Rotwein verarbeitet werden. Aus der vielseitigen Rebe entstehen trockene, liebliche und süße Weine, bei denen vor allem im süßen Dessertwein Aromen wie Honig herausstechen. Wegen eben jener feinen Süße sind diese Weintrauben besonders anfällig für Oxidation, was ihren Anbau nur durch größte Sorgfalt und Winzer-Know-How gelingen lässt.
Als eine der ältesten Weinsorten der Welt betören Malvasien durch eine volle Süße gepaart mit kräftiger, aber dennoch feiner Würze. Dabei lassen sich klebrig-süße Töne von getrockneten Aprikosen und überreifen Kirschen ebenso erleben wie Noten von Akazienhonig und kräftigen Frühjahrsblühern. Im Glas gesellen sich zu diesem reichhaltigen Bouquet zudem Muskatnuss oder Pfeffer hinzu, was Malvasia-Wein dem Muskatteller, der ebenso alten Weinsorte, nicht unähnlich macht. Malvasia-Wein weist als Weißwein zudem ein Farbspiel von hellgelb über goldfarben bis hin zu Bernstein-Tönen auf. Je süßer der Malvasia-Wein, desto dunkler die Färbung. Rotweine hingegen finden sich hellrot bis dunkelrot gefärbt. Zudem weist ein Malvasia-Wein lediglich leichte Tannine auf.
Historisch bedingt wird Malvasia Wein vor allem im Mittelmeerraum angebaut, wenn auch nicht ausschließlich. Das mediterrane Klima der Mittelmeerküste kommt der anspruchsvollen Traube besonders zugute. In Spanien vor allem auf Lanzarote angebaut, gedeihen die Reben für Malvasia Wein dort außergewöhnlich gut auf dunklem Lavaboden, der für die herausragende Charakteristik im Glas sorgt.
Man kann nur mutmaßen, welcher griechische Wein Udo Jürgens seine Geschichte ins Ohr gesäuselt haben mag und ihn damit zu einem seiner größten Hits inspirierte, aber mit ihrer Jahrtausende alten Vergangenheit haben die Trauben der Familie sicherlich einiges zu berichten.
Während ihr Ursprung vermutlich im asiatischen Raum liegt, wurde die würzig-süße Traubensorte erstmals in der Antike im südlichen Teil der Peloponnes, insbesondere auf Kreta kultiviert und von venezianischen Händlern über einen der bedeutendsten Umschlagplätze für griechische Weine, der Hafenstadt Monemvasia nach Italien und damit in die Welt gebracht. Aufgrund der langanhaltenden Kulitvierungshistorie versteht man unter dieser keine spezifische Rebsorte, sondern vielmehr eine Rebsortenfamilie, die in regionaler Varianz auf der ganzen Welt, aber vor allem immer noch im Mittelmeerraum, insbesondere in Spanien, angebaut wird. Im 21. Jahrhundert sind in etwa 50 Weinsorte Rebenfamilie bekannt, die vor allem als Weißweine, seltener allerdings auch als Rotweine durch fruchtig-florale Noten mit zartem Würzspiel begeistern.
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