Die Blauschönung beschreibt den Vorgang, bei dem die im Wein enthaltenen Schwermetallsalze entzogen werden.
In der Vergangenheit war eine der größten Sorgen der Kellermeister dieMetalltrübung der Weine. Um diese zu verhindern war ein ständiges Abstechen und Belüften des Weines notwendig.
Während der Reifezeit der Reben, werden dem Boden Kalzium, Nickel und Kalium entzogen. Über die Trauben gelangen diese Stoffe auch in den Most. Auch Eisenspuren gelangen in den Wein. Beim Ausbau können weitere Eisenpartikel in den Wein gelangen. Eine Restgefahr konnte auch durch die Umstellung auf Edelstahl und Kunststoff, sowie Kelterlack oder Emaille nicht ausgeräumt werden.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckte allerdings derWeinchemiker Dr. Möslinger, dass mit Hilfe von Blutlaugensalz Schwermetallsalze aus dem Wein gezogen werden können. Dieses Verfahren wurde in den nachfolgenden Jahren verfeinert und schließlich auch gesetzlich zugelassen.
Im Rahmen derBlauschönung werden die löslichen Eisenverbindungen in eine blaue, unlösliche Verbindung umgewandelt. Diese Stoffe können im Anschluss schnell ausgefällt werden. Allerdings muss der Bedarf der Blauschönung bei jedem Mal exakt vom Chemiker berechnet werden, da es nicht zu einer Überschönung kommen sollte.