"Bei seinen Weinen kenne er keine Kompromisse", so Weinmacher Andreas Finger aus Eimsheim in Rheinhessen. Er sagt auch, dass er rund 100 gute Weine könne, doch er mache nur acht, die ihm hundertprozentig schmecken würden. Und die numeriert der Zahlenfreak dann schlicht durch.
Beim Weinmachen wolle er seinen Hang zum Perfektionismus ausleben, so Andreas Finger. Das ist dann offenbar auch der Grund, warum er mit seinem Bruder Bernhard das Weingut Finger in Eimsheim betreibt. Er verträgt einfach keinen Chef über sich, der ihn in seinem Streben nach Perfektion behindern würde. Alle seine Weine tragen Zahlen. Er ist überzeugt, Zahlen schaffen Orientierung, Verlässlichkeit, Zuordnung - und Identität. Jede Zahl symbolisiert dabei einen spezifischen Wein-Stil mit besonderem Charakter, der dann passend zum persönlichen Anlass auf den Tisch kommen kann.
Achtsamkeit ist eine zentrale Tugend in der Philosophie von Andreas Finger und dem Weingut Finger. Sie ist aber vor allem ein unumstößliches Lebensprinzip, das sich innerhalb der Familie, im Mitarbeiter-Team und im Umgang mit den Kunden zeigt. Dazu gehört auch die respektvolle Behandlung der Natur. Und dann natürlich die Zeit. Er nehme sich stets die Zeit, die es braucht, um voranzukommen und die Zeit, um zur Ruhe zu kommen. Dazu gehört auch die Zeit, um sie und meine Weine im idealen Moment zusammenzuführen. Weitere wichtige Punkte in der Philosophie im Weingut Finger sind außerdem Ehrlichkeit und ein leidenschaftlicher Hang zum Perfektionismus beim Weinmachen. Grundsätzlich gilt im Weingut Finger: Weniger ist mehr und je natürlicher desto besser.
Das Weingut Finger baut vornehmlich die Rebsorten Grauburgunder, Weißburgunder, Riesling, Merlot, Cabernet Dorio, Dornfelder und Spätburgunder an. Sie profitieren vor allem von den Böden, einem Gemisch aus Lösslehm, Rotliegendem und Kalkstein. Die besten Lagen, über die das Weingut Finger verfügt sind die Eimsheimer Römerschanze, der Hillesheimer Altenberg und der Westhofener Morstein. Probierenswert sind unbedingt der Riesling trocken 2020 No. 3, die Cuvée rot trocken 2018 No. 05 und die 2018er Cuvée rot trocken No. 07, die etwas von der Magie eins Sonnenaufgangs haben soll - eines Sonnenaufgangs über den Weinbergen, versteht sich.
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