"Ambitionierte Weine haben Johanna und Philipp Bossert uns zum Debüt präsentiert", urteilt Eichelmann über den Generationenwechsel auf dem Weingut Bossert in Gundersheim im Wonnegau. Durch abwechslungsreiche Arbeit holen die Winzergeschwister immer wieder das Beste aus den Trauben heraus. Beide bringen Auslandserfahrung, frische Ideen und jede Menge Leidenschaft mit. Philipps im Burgund erwachte Liebe zum Spätburgunder manifestiert sich im ausdrucksvollen Tropfen mit Vanille- und Röstaromen aus dem Barrique.
Die Urgroßeltern der jetzigen Winzer erwarben 1848 die ersten Weinberge und begann damit, Wein herzustellen. Seit dieser Anfangszeit hat sich einiges getan auf dem Weingut Bossert, anderes hat sich hingegen nicht verändert. Warum auch, wenn es funktioniert? Einschneidend waren sicherlich die Generationenwechsel. Hermann Bossert machte aus dem Fassweinbetrieb einen modernen Flaschenweinbetrieb. Seine Kinder Philipp und Johanna, beide Weinbau-Ingenieur, treten in seine Fußstapfen und bringen teils ungewöhnliche Ideen in den Familienbetrieb ein. Auf einem Teil der Rebfläche können sie ihre Ambitionen verwirklichen, und das kommt an, da sind sich die Weinführer einig.
Nur gut 4 Hektar gilt es auf dem Weingut Bossert zu bewirtschaften. Dies geschieht naturnah und sorgfältig - und bisweilen mit unkonventionellen Methoden. Auf den winterlichen Rebschnitt folgen weitere ertragsreduzierende und somit qualitätssteigernde Maßnahmen, und beim Entlauben helfen schon mal Schafe. Selektiv werden die Trauben gelesen und schließlich schonend verarbeitet. Die Weißweine erhalten durch den Ausbau im Edelstahltank ihre Fruchtigkeit, der Spätburgunder wird auf dem Weingut Bossert im Barrique abgerundet, wo er bis zu 24 Monate Zeit zum Reifen hat.
In zwei Gundersheimer Einzellagen findet das Weingut Bossert beste Bedingungen für die klassischen Rebsorten Riesling, Spät- und Weißburgunder vor. Die hohe Sonneneinstrahlung im nach Süden ausgerichteten "Höllenbrand" lässt die Trauben früh reifen und verleiht ihnen einen kräftigen Körper. Damit kommt die Königin der Rebsorten bestens zurecht, wie sich im rassig-gradlinigen Riesling mit elegantem Süße-Säure-Spiel und im vielschichtig-cremigen Riesling mit exotischen Fruchtnoten zeigt. Das optimale Mikroklima sowie die Lößlehm-Kalkmergel-Böden im "Königstein" wissen vor allem die Burgunder vom Weingut Bossert zu schätzen. Aprikose und Nuss in der Nase und einen salzig-mineralischen Abgang hält der schmelzige Weißburgunder bereit, Spätburgunder Rosé zeigt sich jugendlich-leicht als perfekter Sommerwein.
Bitte warten …