Deutschland Weine (Seite:9)

Das Rotweinparadies - Das Anbaugebiet mit seinen berühmten Ahrweinen kann man als "rotes Juwel des Weinanbaus" bezeichnen, da dieses Weinanbaugebiet mit einer Größe von nur 560 Hektar eines der kleineren Gebiete in Deutschland ist und dabei einen Rotweinanteil von 85% hat. Das Gebiet erstreckt sich entlang der Ahr, die in der Eifel entspringt und bei Remagen-Kripp in den Rhein mündet. Hier finden sich vorwiegend Schieferböden, die hervorragend samtige, runde und mineralische Weine ergeben.

Sonnenverwöhntes Land der Burgunder - Badischer Wein kommt aus dem "Land des Burgunder" - so bezeichnet, weil es die optimalen klimatischen Voraussetzungen für die anspruchsvollen Burgunderreben bietet. Ein mildes Klima verbunden mit hervorragenden Böden bilden perfekte Wachstumsbedingungen, welche viel Zuwendung und Sorgfalt von seinen Winzern fordert. Der rote Spätburgunder wird meist zu einem vollmundig, samtigen und trockenen Rotwein verarbeitet. Die wichtigsten weißen Rebsorten sind Grau- und Weißburgunder, Müller-Thurgau & Riesling.

Weine mit Tradition & Geschichte - Die Geschichte des Frankenwein geht zurück bis zur Zeit Karl des Großen, der im Jahr 777 eine Schenkungsurkunde für Hammelburg ausstellte. Besonders die katholischen Klöster bewirtschafteten Weingüter in Franken, um Weine für ihre Messfeiern herzustellen. Frankenweine sind meist charaktervoll-trocken, würzig-frisch und deftig, eben passend zu der ebenso schmeckenden deftigen Regionalküche. Typisch ist die Rebsorte Silvaner, sowie das Behältnis, der sogenannte Bocksbeutel: eine flache, bauchige Flasche.

Das Weinanbaugebiet Hessische Bergstraße ist das kleinste deutsche Anbaugebiet mit einer Größe von nur 440 Hektar. Schon vor 2.000 Jahren entdeckten die Römer, welches Potential diese Region hat, und pflanzten hier die ersten Rebstöcke. Dass man diese Tradition trotz der beschaulichen Größe nicht vernachlässigt, zeugt von den Qualitäten der Weine. Zu 79% werden hier Weißweine angebaut, besonders beliebt ist der Riesling, aber auch Müller-Thurgau, Gewürztraminer, Burgunder und der roter Sankt Laurent.

Im Rheintal, zwischen Bingen und Bonn, erstreckt sich die Region Mittelrhein über 100 Kilometer. Von Burgen gesäumte Rebhänge, meist terrassierte Steillagen, und natürlich die sagenumwobene Loreley machen die Region aus. Schon die Römer hatten die sonnige, windgeschützte Lage am Rhein als ideales Weinbaugebiet erkannt. Aufgrund der widrigen Verhältnisse wird heute nur noch auf 469 Hektar Weinbau betrieben. Dabei bevorzugen die hiesigen Winzer klassische Rebsorten, alle vorweg Riesling.

Das Weinbaugebiet Mosel bricht so einige Rekorde: Nicht nur ist dies das älteste Weinbaugebiet Deutschlands, sondern es ist auch das größte Steillagengebiet der Welt und berühmt für Schieferböden und edelsüße Weine. Auf knapp 9.000 Hektar Rebfläche wird hier von über 5.000 Winzern Weinbau betrieben. Die Moselwinzer verstehen sich zu Recht als Rieslingexperten, dieser macht 60% der weißen Sorten aus. Doch auch Rivaner, Elbling, Auxerrois, Chardonnay, Dornfelder und Burgunder sind hier zuhause.

Von Buntsandstein über Schiefer bis hin zu Quarzit - wohl kaum ein anderes Weinbaugebiet kann eine solche Bodenvielfalt aufweisen wie die Nahe, und das bei einer Rebfläche von nur 4.200 Hektar. Neben romantischen Flusstälern und beeindruckenden Felsformationen schaffen die kühlen Winde des Hunsrücks ein besonders mildes Klima. Dies ermöglicht vor allem den Anbau des edlen Rieslings, aber auch Müller-Thurgau, Kerner, Silvaner, Burgunder, Dornfelder und Portugieser sind hier gerne gesehen.

Gutes Essen, guter Wein und Lebensfreude pur – das ist die Pfalz. Deutschlands zweitgrößte Weinbauregion umfasst über 23.500 Hektar Rebfläche und zwei Gebiete, Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße und die Südliche Weinstraße. Auch wenn der Anteil roter und weißer Rebsorte fast ausgeglichen ist, liegt das Augenmerk der Winzer doch auf dem berühmten Riesling. Vom Schoppenwein bis zum VDP.Großen Gewächs ist in der Pfalz alles vertreten, dabei muss es nur eins sein: authentischer Pfalzwein!

Der Rheingau erstreckt sich westlich von Frankfurt entlang dem Rhein bis Assmannshausen und genießt dank dieser Lage fast immer eine Südlage. In den trockenen, steinigen Hänger wird von den Winzern vor allem Riesling angebaut. Um 1775 wurde hier, genauer im Kloster Johannisberg, auch die Spätlese entdeckt. Neben dem Riesling fühlt sich auch der Spätburgunder im Rheingau wohl und ist hier die am häufigsten angebaute Rotweinrebsorte.

Auf einer Fläche von fast 26.500 Hektar erstreckt sich Deutschlands größtes Weinbaugebiet Rheinhessen zwischen den Städten Alzey, Worms. Mainz und Bingen. Schon die Römer nutzten die sanften Hügel links vom Rhein um dort Wein anzubauen. Nachdem sich die Region in einem langen Dornröschenschlaf befand, sorgt nun eine neue Winzer-Generation für frischen Wind. Auch wenn weiße Rebsorten wie Müller-Thurgau, Riesling und Silvaner hier dominieren, nimmt auch die Beliebtheit roter Sorten wie Dornfelder zu.

Das Weinbaugebiet Saale-Unstrut ist gleich Halter mehrerer Rekorde: Zum einen ist liegt es auf dem 51. Breitengradund ist somit das nördlichste deutsche Qualitätsweinanbaugebiet, zum anderen ist es das niederschlagsärmste Weinbaugebiet des Landes. Dennoch ist der Wein seit 998 fester Bestandteil der hiesigen Kultur und hat das Landschaftsbild an Saale und Unstrut geprägt. Vor allem Müller-Thurgau, Weißburgunder, Silvaner und Riesling, aber auch Portugieser und Dornfelder werden hier angebaut.

Sachsen gehört mit nur knapp 480 Hektar Rebfläche nicht nur zu Deutschlands kleineren Weinbaugebieten, sondern ist auch am weitesten östlich gelegen. Auch wenn man sich dies heute kaum noch vorstellen kann, so umfasste das Gebiet in seiner Blütezeit im 17. Jahrhundert ganze 5.000 Hektar. Heute gilt Sachsen als Heimat echter Raritäten: Neben herkömmliche Rebsorten wie Müller-Thurgau, Riesling und Burgundern wachsen hier auch Elblinge, Gutedel und der nur hier angebaute Goldriesling.

Württemberg wird oftmals auch als Rotweinland der Weinbaugebiete bezeichnet. Über 70% der hiesigen Rebflächen sind mit roten Reben bestockt, allen vorweg die württembergische Spezialität Trollinger. Aber auch Schwarzriesling, Lemberger und Spätburgunder zählen zu den häufigsten Rebsorten. Eine Besonderheit der Region ist der Schillerwein, welcher aus weißen und roten Trauben hergestellt wird. Viele Winzer gehören hier Genossenschaften an, welche sich um den Ausbau der Weine kümmern.