Weinrebe

Inhaltverzeichnis

  1. Wurzelechte Reben - der historische Schatz der Winzer
  2. Die Mosel: letzte Bastion gegen die Reblaus
  3. Der Schatz der Winzer

Wurzelechte Reben - der historische Schatz der Winzer

Reblaus

Als wurzelechte Reben bezeichnet man Rebstöcke, deren Stock samt Wurzelwerk und die oberen, Frucht tragenden Teile aus einer Pflanze stammen. Bis ins 19. Jahrhundert gab es nur wurzelechte Rebstöcke. Dann wurde aus den Vereinigten Staaten mit der Reblaus ein Schädling nach Europa eingeschleppt, der auf dem ganzen Kontinent verheerend wütete und den Weinbau fast komplett in die Knie zwang. Ein verlässliches Gegenmittel gegen diesen Schädling ist bis heute nicht gefunden. Zunächst experimentierte man mit resistenten, aber geschmacklich kaum vergleichbaren sogenannten Direktträger-Reben, die auch aus den USA stammen und denen die Reblaus nichts anhaben kann.  

Die vorläufige Lösung, mit der man heute arbeitet ist die, dass man auf reblaus-resistente amerikanische Wurzelstöcke europäische Edelreben aufpfropft. Zwar werden auch amerikanische Wurzelstöcke durch Rebläuse verletzt, aber sie haben im Gegensatz zu den europäischen Pflanzen die Fähigkeit erworben, diese Wunden selbständig zu schließen und so zu überleben.

 

Reblaus

Die Mosel: letzte Bastion gegen die Reblaus

In Deutschland gibt es vor allem an derMoselnoch vereinzelt alte Rebanlagen mit wurzelechten Reben, weil die Reblaus ihre Ausbreitung durch den dort vorherrschenden Schieferboden nicht fortführen konnte. Aber auch dort breitet sich der Schädling weiter aus. Deshalb ist es heute generell verboten, wurzelechte Reben zu pflanzen, womit man versucht, die weitere Ausbreitung der Reblaus zumindest einzudämmen.

Der Schatz der Winzer

Wurzel

Wurzelechte Reben gelten trotz ihrer Reblausanfälligkeit indes heute als großer Schatz für einen Winzer, weil die tief verwurzelten Pflanzen besonders extraktreiche, das jeweilige Terroir geschmacklich authentisch abbildende Weintrauben ergeben. Rein monetär betrachtet ist deren Bewirtschaftung sicher oftmals an der Grenze zur Unvernunft, aber für traditionsbewusste Winzer ist die aufwändige Pflege und der Erhalt dieser Kulturpflanzen sicher die Mühen wert, wenn er sich eine Klientel erarbeitet, die solchen Weinen die gebotene Wertschätzung entgegen bringt.